Der Bootskörper war als
reines Gleitboot konzipiert und vollständig aus Holz gefertigt. Die Spanten,
Bodenwrangen, Schotten sowie Stringer und Unterzüge waren überwiegend aus
mehrfach verleimtem Sperrholz hergestellt. Die Außenhaut bestand aus
doppeldiagonal aufgebrachten Kiefernplanken mit einer Zwischeneinlage aus
imprägnierter Leinwand. Sieben Querschotten unterteilten den Bootskörper in acht
wasserdichte Abteilungen. Im Stabholzdeck waren außer den Niedergangsluken drei
große Montageluken zum Wechsel der Hauptmotoren und zur Instandsetzung der
Kraftstoffbehälter vorgesehen. Beim mittschiffs aufgesetzten Brückenfahrstand
waren die Seitenwände und die Rückwand mit Durchgangstür aus Panzerstahl.
In der offenen Brücke waren
die Ruderanlage "Samschit" mit Sympatik-Ruder und Autopilot
(Selbststeueranlage), die elektrische Torpedoabfeuerung und die Füllgeber für
die Antriebsmotoren angeordnet. Im vorderen, in das Deck eingelassenen Teil des
Brückenaufbaus befand sich der Kartenraum mit dem Funkmesssichtgerät. Kurz
hinter der Brücke stand auf einem Sockel ein Profilmast, der die Antenne der
Funkmessanlage trug, wogegen der leichte Rohrmast zugleich Träger der
UKW-Antenne (Gruppenboote mit zwei Antennen) und der Antenne für das
Freund-Feind-Kennungsgerät war. Zur Durchfahrt unter niedrigen Brücken konnte
der Rohrmast eingefahren und der Funkmessmast umgelegt werden.
Die beiden Torpedorohre waren
unter einen festen Schusswinkel zur Längsachse des Bootes angeordnet. Der
Ausstoß eines Torpedos erfolgte mit einer Treibladungskartusche, die elektrisch
oder mit der Hand abgefeuert wurde. Als Artilleriewaffen verfügten die Boote
über zwei halbautomatische 25-mm-Doppellafetten 2 M 3 mit elektrohydraulischem
Richtantrieb. Zur U-Boot-Bekämpfung waren die Boote an jeder Bordseite mit vier
Wasserbombenwurflagern ausgerüstet. Nebelwände vor oder nach einem
Torpedoangriff konnten mit Hilfe geworfener Nebelbomben oder mittels der am
Heck aufgestellten Nebelanlage DA 7 auf Säurebasis gelegt werden. Zwei
Minenschienen mit Wurfbühnen am Heck gestatteten das Mitführen und Werfen von
Seeminen verschiedener Typen.
Die Antriebsanlage der Boote
bestand aus vier nichtumsteuerbaren 12-Zylinder-V-Motoren Typ M50F3. Zur
Reduzierung der hohen Drehzahl (max. 1850 U/min) sowie zur Umkehr der
Drehrichtung waren Wendegetriebe mit hydraulischer Umsteuerung direkt an die
Motore angeflanscht. Der Vortrieb mit vier Propeller ergab bei den äußerst
leicht gebauten Booten eine Höchstgeschwindigkeit von 45 sm/h (83 km/h),
verbunden mit guten Manövriereigenschaften und hoher Standkraft der
Antriebsanlage. Die Energieversorgung des 110- und 24-V-Gleichstromnetzes
übernahmen Dieselgeneratorsätze, Akkumulatoren und Marschgeneratoren. Die
funkeletronische Ausrüstung setzte sich aus UKW- und KW-Stationen sowie einer
Funkmessstation mit FFK-Anlage zusammen. Die 1957/58 übernommen Boote waren mit
der Funkmessstation Typ "Sarnitza" ausgestattet. Die später
übernommenen Boote verfügten über eine Funkmessstation Typ "Reja" mit
Tochtergerät auf der Brücke. Auf diese Station wurden später alle Boote
umgerüstet.
Taktisch-technische Angaben zum TS-Boot Projekt 183
Verdrängung,
voll
67,5 t
Länge über
alles
25,4 m
Breite
6,24 m
Tiefgang
1,24 m
Antrieb
4x12-Zyl.-V-Motor
Typ
M 50 F3
Leistung
3530 kW
Geschwindigkeit
45 sm/h
Bewaffnung
4x25-mm-Geschütze
2x533-mm-Torpedos
Wasserbomben und Minen
Besatzung
14 Mann